Deutsche Sanitärhersteller bekennen sich zu Nachhaltigkeit in modernen Fertigungsprozessen



Die deutschen Sanitärhersteller der Initiative Blue Responsibility sorgen nicht nur mit innovativen Produkten und intelligenten Entwässerungsystemen dafür, dass mit der Ressource Wasser im privaten und (halb-)öffentlichen Waschraum nachhaltig gehaushaltet werden kann: Hinter all den Armaturen, Badewannen, Duschen und hochwertigen Badmöbeln stecken  ausgeklügelte Fertigungsprozesse, die umwelt- und ressourcenschonend angelegt sind.

Viele der Hersteller achten zudem bei der Auswahl von Zulieferbetrieben auf deren nachhaltigen Strukturen und geprüfte Qualität. Sie produzieren ausschließlich in Deutschland oder Nachbarländern. Dass der ökologische Aspekt der Nachhaltigkeit bei deutschen Sanitärherstellern in der Unternehmensphilosophie schon seit Langem verankert ist, belegen zahlreiche Zertifikate, Umweltberichte und das Engagement in verschiedenen Umweltorganisationen. Erklärtes Ziel aller Blue Responsibility-Mitglieder: die CO2-Emissionen so gering wie möglich halten.


Für die Herstellung von hochwertiger Sanitärkeramik, Armaturen und Badmöbeln sind neben Rohstoffen wie etwa Ton, Kupfer, Holz, Messing oder Stahl vor allem Wasser und Strom notwendig. Um diese Ressourcen möglichst umweltschonend generieren und einsetzen zu können, investieren deutsche Sanitärunternehmen in ganzheitliche Energiemanagementsysteme. So hat z. B. Keramag in vielen seiner Werke die für die Produktion von Keramik notwendigen großen Tunnelöfen mit einer sehr modernen Brennertechnologie ausgestattet, was die CO2-Emissionen um rund 6.500 Tonnen jährlich reduziert. Andere Unternehmen wie z. B. Keuco betreiben ein eigenes Blockheizkraftwerk am Hauptwerk in Hemer: Die 2015 erbaute Anlage versorgt die Warmwasserbereitung und die Galvanik ganzjährig mit Wärme. Während der Heizperiode führt das Werk der Gebäudeheizung und den Lüftungsanlagen zusätzlich Wärme zu. „Insgesamt deckt das Blockheizkraftwerk 93 Prozent der benötigten Produktions-Prozesswärme ab. Somit konnten wir den vorhandenen Heizkessel für die Produktionsprozesse außer Betrieb nehmen und die CO2-Emissionen deutlich senken“, erläutert Katja Zimmermann von Keuco. Andere Unternehmen wiederum nutzen die bei der Produktion entstehende Wärme zur Beheizung bestehender anderer Gebäudeteile wie z. B. Kemper oder Geberit. Kemper leitet die Abwärme, die in den Gießereien entsteht, in das Heizungssystem der Verwaltungsgebäude um. Auch in einigen der besonders ökologisch eingerichteten Werke von Geberit wird die Abwärme der Maschinen für die Beheizung des gesamten Gebäudes genutzt: „Auf fossile Brennstoffe können wir somit an einigen Standorten komplett verzichten“, sagt Volker Röttger.

Clevere Wiederverwertung von Rohstoffen
Ein Großteil der Mitgliedsunternehmen von Blue Responsibilty benutzt so wenig Verpackungsmaterial wie möglich. Durch die Teilnahme an einem bekannten Recyclingsystem werden z. B. bei Mepa sämtliche Transportverpackungen recycelt: Papier, Kartonagen, gemischte Kunststoffe und Altholz. „So sparen wir rund 64 Tonnen CO2-Emission im Jahr“, freut sich Veit Szpak. Doch damit nicht genug: Dornbracht beispielsweise unterhält in vielen Produktionsstätten aufwendige Luftfiltersysteme, um Schleifstaub und Metallspäne auszufiltern. „Auf diese Weise lassen sich die in der abgesaugten Luft vorhandenen Rohstoffe recyceln“, erklärt Inga Liesenjohann von Dornbracht. Auch für Klebstoffe, die bei der Fertigung von Duschpaneelen notwendig sind, jedoch zur Kategorie der sogenannten Gefahrenstoffe gehören, suchen sich nachhaltig produzierende Sanitärbetriebe stets Alternativen. Und das mit Erfolg, wie Verena Töpfer-König von Franke bestätigt: „So konnten wir den Einsatz von Gefahrenstoffen durch den Einsatz von moderneren, ökologischeren Klebern in einem Jahr um 28,3 Prozent reduzieren.“

Badmöbel ohne CO2-Fußabdruck
Unter den Badmöbel-Herstellern sticht das Unternehmen Burgbad heraus: Als erster Hersteller erhält es 2016 das von der Deutschen Gütegemeinschaft Möbel (DGM) verliehene Label „Klimaneutraler Möbelhersteller“. Im Fertigungsprozess werden CO2-Emissionen vermieden, z. B. durch den Einsatz von Erdgas oder Biomasse. Die anfallenden Holzabfälle werden als Energieträger für Produktionsstätten wiederverwertet. Über 70 Prozent der eingesetzten Hölzer bei Burgbad stammen zudem aus nachhaltiger Forstwirtschaft und die Füllstoffe für die Waschtischfertigung bestehen aus natürlichen Sanden aus Deutschland. Selbst den unvermeidlichen Kraftstoffverbrauch des Fuhrparks gleicht das Unternehmen aus, indem es hochwertige Gold-Standard-zertifizierte CO2-Emissionsrechte erwirbt. Diese unterstützen Klimaschutzprojekte auf der ganzen Welt.

Intelligente Standortplanung und Logistik
Die intelligente Planung der Transportwege zwischen einzelnen Produktionswerken und Zulieferern trägt ebenfalls zur Reduzierung des Energieverbrauchs bei und zahlt auf die Nachhaltigkeit ein. Durch die Auswahl von deutschen oder im mitteleuropäischen Raum ansässigen Lieferanten achten die deutschen Sanitärhersteller darauf, dass die Transportwege und somit der CO2-Ausstoß gering bleiben. So bündelt z. B. Geberit seinen Verkehrsaufwand und den Frachtraum: Die Transporte zwischen den eigenen Produktionswerken werden mit jenen der Kundenbelieferung verknüpft. Ganz nach dem Motto „Made in Germany“ fertigen die meisten der deutschen Sanitärhersteller an heimischen Standorten. Darüber hinaus werden Mitarbeiter u.a. im Logistikbereich, gemäß der DIN EN ISO 14001 Norm, regelmäßig in punkto Umweltmaßnahmen geschult.

„Neben den vorgeschriebenen Umweltprüfungen lassen sich viele unserer Initiativenmitglieder auch freiwillig in Sachen Umweltmanagement und Nachhaltigkeit zertifizieren“, erklärt Wolfgang Burchard von Blue Responsibility. „Diese freiwillige Selbstverpflichtung und ihr Engagement in zahlreichen Umweltinitiativen macht sie zu Vorbildern, auch für andere Branchen.“

Bildquelle: Aloys F. Dornbracht GmbH & Co. KG