Unser Umgang mit der Ressource Wasser ist bis heute nicht nachhaltig.
Vielerorts ist die Werteerhaltung der Infrastruktur kaum gewährleistet, die Wassernutzung oft alles andere als effizient, die Grundwasserspiegel sinken mehrheitlich und die Wasserqualität ist häufig ungenügend. Zudem mangelt es in vielen Industriestaaten am Bewusstsein, dass Wasser ein wertvolles Gut ist - eine Voraussetzung für den nachhaltigen Umgang mit der Ressource.
Der weltweit größte Wassernutzer und Verschwender ist die Landwirtschaft, die 70 Prozent aller Ressourcen verbraucht. Mehr als die Hälfte davon geht hierbei durch ineffiziente Bewässerung verloren.
Die Industrie nutzt 22 Prozent und in Haushalte fließen 8 Prozent.
Gemessen an der gesamten Wassernutzung spielt der Bedarf der privaten Haushalte damit eine eher nachrangige Rolle, wenn auch nach Ländern und Regionen sehr unterschiedlich. Einige Länder nutzen das Wasser bis zu 90 Prozent für landwirtschaftliche Zwecke, in Deutschland beträgt der Anteil lediglich 3 Prozent.
In Spanien werden die Wasservorräte knapp. Der Golftourismus verursacht dort einen Wasserverbrauch, der dem Verbrauch einer Kleinstadt von 15.000 Einwohnern entspricht. In Großbritannien wird Wasser rationiert. Das Land verfügt über reiche Wasserressourcen. Gleichwohl musste im Frühjahr 2006 im Großraum London das Wasser rationiert werden. Wasserleitungssysteme - teils noch aus dem viktorianischen Zeitalter - lassen bis zu 30 Prozent des durch die porösen Rohre gepumpten Wassers ungenutzt versickern.
Die Übernutzung der Wasservorräte führt vielerorts zur kontinuierlichen Absenkung der Grundwasserpegel. Schließlich versiegen die Speicher. Eine Erhöhung der Bewässerungseffizienz um etwa 15 Prozent weltweit würde bereits ausreichen, um den gesamten kommunalen Wasserbedarf zu decken.
Die Beispiele zeigen: Alles ist relativ.